Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe (MTPS)
Zur Thromboseprophylaxe
Bei Bettruhe oder eingeschränkter Beweglichkeit ist die Wadenmuskelpumpe ausgeschaltet, die einen Großteil dazu beiträgt, den venösen Rückstrom zum Herzen zu fördern. Medizinische Thromboseprophylaxestrümpfe üben Druck (Kompression) auf die oberflächlichen Beinvenen aus. Sie verfügen über einen von der Fessel bis zum Oberschenkel abnehmenden Druckverlauf. So kann das Blut mit erhöhter Geschwindigkeit durch den verkleinerten Venendurchmesser zum Herzen zurückfließen. Dem Versacken des Blutes in den Venen und gefährlichen Blutgerinnseln (Thrombosen) kann so wirksam vorgebeugt werden.
Jeder Mensch in Europa erkrankt im Laufe seines Lebens mit einer Wahrscheinlichkeit von drei Prozent an einer Thrombose. Folge einer Beinvenenthrombose kann eine Lungenembolie sein. Diese steht auf Platz drei der Todesursachen in Österreich. Thromboseprophylaxe ist deshalb ein wichtiges Thema, vor allem in Krankenhäusern, da bettlägerige Patienten ein besonders hohes Thrombose-Risiko haben.
Das Tragen von medizinischen Thromboseprophylaxestrümpfen wird für die gesamte Zeitdauer der Immobilität beziehungsweise Bettlägerigkeit des Patienten empfohlen. Dies gilt besonders während Ruhephasen und nachts. Erst wenn der Patient die körperlichen Voraussetzungen wieder erlangt hat, die einen funktionierenden und ausreichenden Rückfluss des venösen Blutes zum Herzen gewährleisten, wird das „Absetzen“ der Thromboseprophylaxestrümpfe und eine anschließende Therapie mit medizinischen Kompressionsstrümpfen empfohlen.
Wird der Patient mobilisiert, können die Thromboseprophylaxestrümpfe für die Zeit, in der sich der Patient bewegt, ausgezogen werden (s. a. AWMF-Leitlinie "Medizinischer Thromboseprophylaxestrumpf CMTS)", Nr. 037/006 zuletzt überarbeitet am 06. Mai 2004).
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