Thrombose und Schwangerschaft

Frauen haben in der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für eine Thrombose. Mit einer geeigneten Thromboseprophylaxe während der Schwangerschaft kann die Gefahr eines Blutgerinnsels verringert werden. Lernen Sie die Risikofaktoren für eine Thrombose kennen und erfahren Sie mehr zu Entstehung und Behandlung eines Blutgerinnsels.

Thrombose in der Schwangerschaft

Ursachen und Entstehung: Thrombose in der Schwangerschaft

Das Risiko, eine tiefe Becken- oder Beinvenenthrombose zu bekommen, ist während der Schwangerschaft und des Wochenbetts erhöht. Warum ist das so?

Dies liegt hauptsächlich an diesen beiden Ursachen:

  • Hormonstatus: Die hormonell bedingten Veränderungen während einer Schwangerschaft führen dazu, dass die Venenwände elastischer werden und sich weiten. Außerdem ändert sich die Zusammensetzung des Blutes: Das hat bereits ab Schwangerschaftsbeginn Auswirkungen auf die Blutgerinnung.
  • Druck auf die Bauch- und Beckenvene: Durch das Wachstum des Kindes und die Senkung in das Becken im letzten Schwangerschaftsdrittel kann es zu einer mechanischen Abflussbehinderung des Blutes in den Bauch- und Beckenvenen kommen.

Beide Faktoren verlangsamen den Blutfluss und fördern dadurch die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in den Venen.

Eine Thrombose wird während der Schwangerschaft durch zusätzliche Risikofaktoren begünstigt:

 

  • erhöhtes Lebensalter (über 35 Jahre) 1
  • starkes Übergewicht
  • bestehende Krampfadern (Varikose)
  • vorherige Venenbeschwerden
  • bekannte Venenerkrankung in der Familie
  • Rauchen
  • Kaiserschnitt
  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck

Am Ende der Schwangerschaft ist die Beweglichkeit der Schwangeren durch den wachsenden Babybauch oft eingeschränkt. Auch wenn Ruhepausen wichtig sind, sollte auf regelmäßige Bewegung geachtet werden, um den venösen Blutfluss zu unterstützen und das Thromboserisiko zu verringern. Geeignet sind moderate Bewegungsabläufe, zum Beispiel beim Spazierengehen an der frischen Luft oder beim Schwimmen.

In der Zeit nach der Geburt ist das Thromboserisiko noch immer erhöht.

Wissenswertes:

Alle wichtigen Informationen zur Thrombose im Allgemeinen, Symptome und Behandlung

Thrombose: Diagnose & Therapie

Thrombose in der Schwangerschaft erkennen

Thrombosen treten in der Regel einseitig auf. Die Symptome können gering sein und manchmal spürt die Betroffene zunächst nichts. Dies kann dazu führen, dass eine Thrombose anfänglich nicht erkannt wird. Die Symptome können mitunter aber auch plötzlich und heftig auftreten. Wie äußert sich eine Thrombose? Typische Symptome sind: 2

  • Spannungsgefühl im betroffenen Bein
  • Schwellung des betroffenen Beins
  • drückender Schmerz an der Fußinnenseite
  • rot-bläuliche Verfärbung im betroffenen Bereich
  • Wadenschmerzen bei Fußbeugung oder Druck darauf
Infografik: Symptome bei Thrombose

Sollten bei Ihnen oben genannte Anzeichen auftreten, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt. Die frühzeitige Diagnose „Thrombose in der Schwangerschaft“ ist essenziell, damit der behandelnde Mediziner unverzüglich die geeignete Behandlung einleiten kann.

Die fachliche Meinung zählt

Während der Schwangerschaft ist eine regelmäßige ärztliche Untersuchung der werdenden Mutter und ihres Kindes besonders wichtig. Stellt der Arzt während der Schwangerschaft eine Diagnose, veranlasst er die notwendige Therapie. Bei Venen- oder Rückenproblemen kann er bei Bedarf geeignete medizinische Hilfsmittel von medi verordnen. Diese erhalten Sie von geschultem Fachpersonal im medizinischen Fachhandel.

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Welche Komplikationen können auftreten?

Eine schwerwiegende Komplikation der Venenthrombose ist die Lungenembolie. Dabei löst sich ein Teil oder das ganze Gerinnsel und wandert durch die Blutbahn über das Herz bis in die Lunge. Kommt es dort zu einem Verschluss der Lungengefäße, kann dies zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen.

Die Lungenembolie als mögliche Folge und Komplikation der tiefen Beinvenenthrombose ist eine ernste Notfallsituation. Bei Beschwerden, wie Atemnot oder Stechen in der Brust, muss sofort ein Arzt hinzugezogen werden.

Vorbeugung und Behandlung einer Thrombose in der Schwangerschaft

Um das Thromboserisiko gering zu halten, sollten Frauen auch während der Schwangerschaft auf ausreichend Bewegung achten und viel trinken.

Kommt es dennoch zu einer Venenthrombose, muss die Behandlung so schnell wie möglich beginnen. Zur Auflösung eines Blutgerinnsels leitet der Arzt umgehend eine medikamentöse Therapie mit blutverdünnenden Mitteln ein. Um Symptome wie Schwellung, Schmerzen und Schweregefühl in den Beinen zu lindern – und weiteren Komplikationen vorzubeugen, wird ergänzend eine Kompressionstherapie, in der Regel mit medizinischen Kompressionsstrümpfen, empfohlen.

Die Kompression fördert die Effizienz der Muskelpumpe in den Beinen und damit den venösen Rückstrom.

Damit es gar nicht erst soweit kommt, empfiehlt sich in der Schwangerschaft eine Thromboseprophylaxe durch: 3

  • medizinische Kompressionsstrümpfe 
  • regelmäßige, moderate Bewegung
  • ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Für die Therapie eignen sich medizinische Kompressionsstrümpfe von medi, die es in verschiedenen Farben und Ausführungen gibt. Bei Bedarf können sie vom Arzt verordnet werden. Sie überzeugen durch ihren hohen Tragekomfort, therapeutischen Nutzen und Ästhetik. Natürlich gibt es für Schwangere Kompressionsstrumpfhosen mit einem elastischen, hohen Bund (Leibteil) für ein bequemes Wohlfühlgefühl.

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Klinische Studien bestätigen: Medizinische Kompressionsstrümpfe lindern typische Beschwerden in der Schwangerschaft

 

  • Verbesserung der Pumpfunktion der Venen4,5
  • Signifikante Reduktion von Beschwerden wie Schmerzen, Schwellungen und Schweregefühl in den Beinen6
  • Positive Wirkung auf Orthostasebeschwerden7
  • Signifikante Linderung von Übelkeit, Erbrechen und Schwindel8


Scientific Summary – Aktuelles aus der Wissenschaft zur Anwendung der medizinischen Kompressionstherapie bei Schwangerschaftsbeschwerden

Die Scientific Summaries geben Ihnen übersichtlich, kurz und kompakt einen Überblick zu

  • den aktuellen Ergebnissen aus klinischen Studien,
  • zu Leitlinienempfehlungen oder
  • sonstigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Laden Sie hier die Zusammenfassungen herunter:



Quellen anzeigen

1 Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) und Kassenärztliche Bundesvereinigung: Schwangerschaft: Thromboserisiko nach Hospitalisierung erhöht. URL: www.aerzteblatt.de/nachrichten/56520/Schwangerschaft-Thromboserisiko-nach-Hospitalisierung-erhoeht (03.09.2020).

Internisten im Netz: Venenthrombose: Erste Anzeichen & Symptome. URL: www.internisten-im-netz.de/krankheiten/venenthrombose/erste-anzeichen-und-symptome.html (03.09.2020).

Encke A et al: S3-Leitlinie Prophylaxe der venösen Thromboembolie (VTE). URL: www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/003-001.html (04.09.2020).

Rabe E et al. S2k-Leitlinie: Medizinische Kompressionstherapie der Extremitäten mit Medizinischem Kompressionsstrumpf (MKS); Phlebologischem Kompressionsverband (PKV) und Medizinischen Adaptiven Kompressionssystemen (MAK). Stand 12/2018.Online veröffentlich unter: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/037-005.html (Letzter Zugriff: 20.07.2020).

Büchtemann AS et al. The effect of compression therapy on venous haemodynamics in pregnant women. Br J Obstet Gynaecol 1999;106(6):563–569.

6 Saliba Júnior OA et al. Graduated compression stockings effects on chronic venous disease signs and symptoms during pregnancy. Phlebology 2020;35(1):46–55.

7 Austrell C et al. Maternal and Fetal Haemodynamics during late pregnancy: Compression hosiery treatment. Phlebology 1993;8:155֪–157.

8 Mendoza E, Amsler F. A randomized crossover trial on the effect of compression stockings on nausea and vomiting in early pregnancy. Int J Womens Health 2017;9:89-99.